Die besten Leistungen herausgekitzelt- Vorstellungen der Großen Arbeiten an der Ilztalschule

Dieser Festakt der Präsentation der „Großen Arbeiten“ an der Ilztalschule war eine der ersten Veranstaltungen nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen. Dabei merkte man den Akteuren an, dass sie es genossen, endlich wieder in einer größeren Gemeinschaft ihre Arbeiten vorstellen zu können. Unter pädagogischer Anleitung hatte ein Schülerteam ein Schutz- und Hygienekonzept erarbeitet und damit für eine strikte Einhaltung der Corona-Maßnahmen gesorgt. In diesem Rahmen konnte die Sekundarstufe die „Großen Arbeiten“ präsentieren, moderiert von Saphira Beccard und Jona Grünberger.

Von einer großen Leistung sprach Bürgermeister Christian Grünberger, dessen Sohn einer der Hauptprotagonisten war. Er sei stolzer Vater, wünsche aber allen viel Glück für ihr weiteres Leben. Schulamtsdirektor Werner Grabl stellte die Bedeutung dieser „Großen Arbeiten“ heraus, die an der Schwelle zwischen der Mittelstufe und den Abschlussklassen gewissermaßen ein Erntetag seien für das Engagement und die Leistungen der Schüler. Eine Jury habe die Leistungen gewürdigt, die heute nach einem langen Arbeitsprozess präsentiert werden. Digitalisierung sei zwar ein Megathema in den Schulen, dabei dürfe aber die Kreativität nicht verloren gehen, sie müsse vielmehr gefördert werden. Das sei hier sehr gut gelungen, schloss der Schulamtsdirektor. 

„Unser Ziel ist es, bei den Jugendlichen echte Leistungen abzurufen, indem wir ihnen eine Bühne für ihr Können geben“, betonten die Lehrer Martin Hammerer und Jonas Klug. Man wolle erreichen, dass jeder Einzelne, egal, ob viel Talent oder weniger, richtig stolz auf seine Leistungen sein könne. Das mache die Kinder stark fürs Leben, denn wer gelernt habe, dass er auch Schwieriges meistern kann, werde sich das immer wieder zutrauen. Die Arbeiten seien ein Schritt in die nächste Ebene, in die Abschlussklassen 9 und 10. 

Gestalten und Präsentieren eines ProduktsDie Kriterien seien die Gestaltung eines Produkts, die Präsentation vor Publikum, das Verfassen einer Facharbeit und der Kontakt mit einem Experten. Man mache das alles, weil man dadurch „die bestmögliche Leistung herauskitzeln“ könne, betonte Hammerer. Für die Gestaltung habe es sechs Monate Zeit gegeben, es wurden Kontakte mit Experten hergestellt, Eltern konnten mitarbeiten, und viel Engagement und Kreativität seien eingebracht worden. Auch für die Facharbeit seien sechs Monate Zeit gewährt worden, in denen wissenschaftlich gearbeitet wurde.

Für die Präsentation hatten die Schüler je zwei Minuten Zeit, in denen sie für ihren Stand werben konnten. Zum Abschluss konnten sie dann an den sieben Ständen ihre Produkte präsentieren. 

An der Ilztalschule wolle man ein Lern- und Lebensort für die Jugendlichen sein, an dem sie ihre individuellen Fähigkeiten im eigenen Tempo entfalten können, betonte die Schulleiterin im Schulleitungsteam, Irmgard Paulik. Zielgerichtetes Lernen, Freude an der Selbstständigkeit, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und achtsamer Umgang miteinander sollten die Schulzeit der Kinder prägen. Lernen ohne Noten und trotzdem Lernen für die Anforderungen in Beruf und Leben und bereit sein zur Leistung und Teamfähigkeit, das werde hier ermöglicht. Echte Teamfähigkeit sei, eigene Schwächen mit den Stärken anderer auszugleichen und die eigenen Stärken zur Unterstützung der anderen einzubringen. „Ihr habt etwas Einzigartiges, Individuelles geschaffen in Zusammenarbeit mit eurem Team“, lobte die Schulleiterin und dankte dem Kleintierzuchtverein, der in Kalteneck seine Geflügelhalle für den Festakt zur Verfügung gestellt hatte. 

Beim Rundgang konnten dann die einzelnen Produkte besichtigt und Fragen an den jeweiligen Verfasser gerichtet werden. Pascal Röhl hatte ein Design-Lampe auf einem Skateboard konstruiert, Joan Grünberger eine Drohne gebaut, Saphira Beccard einen Zeichentrickfilm erstellt und Helena Rossa ein PC-Spiel programmiert. Mit dem Komponieren befasste sich Christina Schneider, ein Messer hat Tobias Schmid selbst gemacht, und Hannes Koller hat sich mit einem besseren Wohnen beschäftigt. 

Bei der abschließenden Würdigung der Schüler betonte Dr. Ralf Girg von der Uni Regensburg die Bedeutung der „Großen Arbeit“ für die Persönlichkeitsbildung und den weiteren schulischen und beruflichen Werdegang. Bei einem kalten Buffet, das die 7. Klassen mit Fachlehrerin Kathrin Dinse geschmackvoll angerichtet hatten, klang der Festakt aus.