Die Zukunft des Lernens – eine Ideenwerkstatt. Ilztalschule begeistert mit ihrem Konzept

Am Freitag, den 18. Mai, waren Irmgard Paulik, Schulleiterin und Gründerin der Ilztalschule, sechs Schüler der Ilztalschule und Jonas Klug, Lehrer der Sekundarstufe in Regensburg bei dem Seminar der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) neben fünf weiteren Schulen aus Bayern eingeladen, das Schulkonzept der Ilztalschule vorzustellen. Die jungen Präsentatoren begeisterten 40 Stipendiaten und Stipendiatinnen aus ganz Deutschland für ihre Art des Lernens in einem spannenden Austausch mit Vertretern der Anne-Frank-Realschule München, Hauptpreisträgerin des Deutschen Schulpreises 2014 der Robert Bosch Stiftung, des Jena-Plan-Gymnasiums Nürnberg und vom Goethe-Gymnasium Regensburg mit Tanzklassen sowie von der Waldorfschule Regensburg und zwei demokratischen Schulinitiativen. 

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Abteilung Regensburg lud am 18. Mai die Schüler und Lehrer von Reformschulen in Bayern zur „Ideenwerkstatt – Die Zukunft des Lernens“ nach Regensburg ein. In den Räumlichkeiten der evangelischen Studentengemeinde trafen sich die Teilnehmer, um sich eingehender damit zu befassen, wie Lernen funktioniert, wie man Wissensdurst und Neugier stärken kann. Frei nach dem Zitat von Albert Einstein „Es ist ein Wunder, dass die Neugier die formale Schulbildung überlebt“ wurde erarbeitet, welche Anforderungen sich an das Bildungssystem ergeben.

Mit ihrem Konzept entspricht die Ilztalschule dem Anspruch der Ideenwerkstatt, die gemeinsam ein Modell entwickeln möchte, das es dem lernenden Individuum erlaubt, seine Persönlichkeit optimal zu entfalten und seine Fähigkeiten in diese Gesellschaft einzubinden. Zu Beginn präsentierte in fünfminütigen Vorträgen jede Schule ihr Konzept. Die beiden Ilztalschülerinnen Saphira Beccard und Elisabeth Falkner beeindruckten mit ihrer Lockerheit und  Professionalität die Stipendiaten, mit der sie anhand einer eigens für diesen Zweck erstellten Powerpointpräsentation über ihre Schule informierten. 

In einem anschließenden World-Café, eine Methodik, um ein Thema von verschiedenen Perspektiven kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen, konnten sich die Anwesenden über die verschiedenen  Schulkonzepte auszutauschen. Am Tisch der Ilztalschule führten die Kindern und Jugendlichen die Diskussion. „Unsere Schüler kennen unser Konzept mittlerweile sehr gut und haben alle Fragen der Stipendiaten beantworten können.“ resümierten stolz die begleitende Lehrer Paulik und Klug. Als Vorbereitung trafen sich die Schüler und Lehrer in den fünf Wochen vor dem Termin regelmäßig 20 Minuten pro Woche, um über das Konzept zu sprechen und Fragen auszuarbeiten.

„Was gibt es schöneres für uns Pädagogen zu sehen, wie selbstbewusst unsere Kinder und Jugendlichen auf Augenhöhe mit den Stipendiaten in einen offenen Dialog gehen. Es sind ja genau ihre eigenen Erfahrungswerte aus ihrem Schulalltag, die das fachliche Konzept umrahmt und es bestens unter Beweis stellt.“ fasst Paulik stolz zusammen. „Klar schmunzeln wir auch, wenn unsere Schüler geschickt mit Fachwörtern unser Konzept klar umschreiben und die Stipendiaten staunen.“ nimmt Klug respektvoll zur Kenntnis, „Aber vielmehr geht es uns darum, dass wir unser Konzept jeden Tag in der Schule leben: einen neugierigen Blick auf die Welt fördern, Offenheit den Mitmenschen gegenüber pflegen und einen respektvollen Umgang miteinander praktizieren. Das klassenübergreifenden Konzept der Ilztalschule (Jahrgangsmischung) und die familiäre Atmosphäre tragen Früchte. „Der Umgang der Schüler untereinander ist beeindruckend. Dass sich Grundschüler mit ihren Schulkameraden aus der 5. und 6. Klasse so gut verstehen ist nicht selbstverständlich. Ein tolles Miteinander.“ meinte Magdalena Schmidt, Leiterin des Seminars der KAS. 

Am Ende gab es dann ein herzhaftes und gutes vegetarisches Essen für alle Beteiligten und einen freien Austausch darüber, wie Lernen offener und wertschätzender gestaltet werden kann. Zudem bekam die Ilztalschule viele Hospitationsanfragen.